foto: schlosserei schmidt aus der publikation

handwerksbetrieben kommt schlüsselrolle bei innovation zu

wirtschaft und gesellschaft sind zunehmend von spezifischem wissen und von komplexen technologien und verfahren abhängig. „wissen“ stellt daher heute – wie früher grund und boden – einen besonderen „produktionsfaktor“ dar. produkte und dienstleistungen weisen einen immer höheren grad an forschungsintensität auf. unternehmen hängen von hochqualifiziertem wissen und von erfahrungswissen ihrer mitarbeiterinnen ab. dies gilt sowohl für forschungsintensive industrien als auch für handwerklich und agrarisch basierte produktionen wie der bio-landwirtschaft, die ohne entsprechend hohe qualifikation und entsprechendes fachwissen gar nicht betrieben werden kann.

vor diesem hintergrund zunehmender wissensintensität und komplexität unserer gesellschaft ist wissen zu einer „management-aufgabe“ – nicht nur – in großen unternehmen und organisationen geworden. es geht um den bestmöglichen und professionellen umgang mit wissen. im mittelpunkt von wissensmanagement steht jedoch nicht primär die organisation von datenbanken, sondern der wissensaustausch zwischen menschen. die heute verfügbaren instrumente der informations- und kommunikationstechnologie können wissensprozesse bestmöglich unterstützen.

als „altes“ wissen können überlieferte techniken, verfahren und praktiken für die herstellung von gütern, für die organisation von betrieben oder gemeinwesen oder auch für konfliktregelung und formen des zusammenlebens bezeichnet werden, welche historisch angewendet und kontinuierlich überliefert wurden, jedoch im zuge von modernisierungsprozessen an bedeutung verloren haben.

unter neuem vorzeichen (z.b. „nachhaltigkeit“) erhält altes wissen wieder an aktualität und ist es wert, für zukunftsweisende anwendungsmöglichkeiten überprüft und erprobt zu werden.

dieser reflexive umgang mit altem wissen entspricht eher jenen kulturellen, politischen und philosophischen traditionen europas (reformation, renaissance, reform etc.) als eine ausschließlich nach „vorne“ gerichtete, blinde zukunftsorientierung, wie sie in einem falsch verstandenen und verkürzten innovationsbegriff gelegentlich zum ausdruck kommt.

vor diesem hintergrund hat das CITY LABOR SALZBURG das thema für den kontext der stadt salzburg aufgegriffen und eine erste „spurensuche“ nach der aktualität alten wissens begonnen. dabei wurden, abgesehen von internen recherchen und der befassung mit dem thema im rahmen des city labor salzburg-teams, interviews mit experten aus der universitären forschung, aus der gastronomie und mit fünf vertretern von handwerksbetrieben aus der stadt salzburg rund um das thema historische baukultur und alte handwerkstechniken geführt.

handwerk gewinnt im zusammenhang mit aktuellen werten und orientierungen, die unter dem begriff der „nachhaltigkeit“ zusammengefasst werden können, an hoher bedeutung. entgegen dem verbreiteten vorurteil und image erfordern handwerkliche berufe „kopf und hand“, sind geistig und manuell herausfordernd. eine zukunftsweisende positionierung des handwerks – und die attraktivierung des lehrberufs für nachwuchskräfte – erfordert aber auch neue verbindungen und kooperationen mit kreativwirtschaft, kunst, neuen technologien und forschung.

die 44seitige publikation „#kulturerbe innovativ nutzen – altes wissen & zeitgemässes handwerk: eine perspektive„, welche von der „wissen stadt:salzburg“ und dem „land salzburg kultur“ ermöglicht wurde senden wir ihnen auf anforderung gerne zu.

projektteam: bernhard jenny, günther marchner, max pristovnik

printdesign: jennycolombo.com

kulturerbe innovativ nutzen cover

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